Was ist in der Schweiz eigentlich los? Allseits wird Hoch- durch Schweizerdeutsch ersetzt - auch im Geschriebenen. Was steckt dahinter? Ist Schwiizerdütsch eigentlich ein Dialekt oder eine »richtige« Sprache? Was macht es zum Sonderfall weltweit?
Ausgehend von diesen Fragen macht sich Marina Rumjanzewa in ihrem neuen Buch auf eine sprachliche Expedition. Mit dem Blick einer zugezogenen »Ausländerin« und studierten Linguistin zeigt sie scharfsinnig und humorvoll, welche Bedeutung Schweizerdeutsch heute im Alltags- und Berufsleben hat, auch hinter den Kulissen der Schweizer Fernseh- und Zeitungsredaktionen. Begleitet von verschiedenen Sprachspezialisten geht sie dem Phänomen Schweizerdeutsch auf den Grund, betrachtet es in der internationalen Landschaft der Sprachen und Dialekte und durchleuchtet jene globalen Prozesse, die direkte Folgen für die Sprachsituation in der Schweiz hatten. Aus dem Buch erfährt man unter anderem, warum man heute in allen Sprachen in »Stummelsätzen« und mit Fehlern simst, in der Deutschschweiz auch noch in Mundart; oder, warum Plattdeutsch heute offiziell eine Sprache ist; oder, warum die Deutschschweizer eine eigene Schriftsprache im 16. Jahrhundert aufgegeben haben. Die Autorin geht auch der Frage nach, in welche Richtung Schwiizerdütsch sich weiter entwickeln könnte.
»... es war ein Aufprall auf eine Sprache, die ich nicht verstand, die ich aber ab sofort existenziell fürs Leben brauchte.«
Mundart ist die Sprechart des Mundes. Warum also wird sie in der Schweiz geschrieben? Ja, was ist ein Dialekt überhaupt und weshalb ist das Schweizerdeutsche so besonders?
Ausgehend von diesen Fragen macht sich Marina Rumjanzewa auf eine sprachliche Entdeckungsreise. Sie durchquert gemeinsam mit Dialektspezialisten, Journalisten und Freunden das weite Feld der Mundart. Als ursprünglich aus Russland stammende Germanistin betrachtet sie die spezielle Schweizer Sprachsituation mit scharfem, aber auch sympathischem und humorvollem Blick. Sie zeigt, welche Bedeutung Dialekte hinter den Kulissen der Schweizer Fernseh- und Zeitungsredaktionen haben, vermischt ihre persönlichen Erfahrungen und Beobachtungen der letzten 30 Jahre in der Schweiz mit Expertenberichten sowie theoretischen Überlegungen und kommt zu überraschenden Ergebnissen.